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Deep-sky Fotografie
Astrofotografie ist eine aufwendige Sache. Ich benutze mehrere Teleskope:
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TS IN ED 70/420, ein kleiner aber feiner Halbapo, mit dem ich sehr glücklich bin. Ideal für Reisen und auch gut für die Fotografie geeignet. Sicherlich nicht High-End, aber ein absoluter Allrounder. Fotografisch ideal für größere Objekte und Gasnebel. Super als Leitrohr.
- GSO Newton 150/900, dieser Newton ist mit seinen 900 mm Brennweite schon etwas schwieriger zu handhaben. Ich hab in mir Testweise zugelegt, da man mir sagte, das kein Komakorrektor nötig sei, und siehe, ich hab bis jetzt wirklich keinen gebraucht! Mit diesem Gerät nehme ich kleinere Nebel etc. aufs Korn.
- Skylux 70/700, der berühmte”Lidlrefraktor”. Dauerleihgabe eines lieben Freundes; er dient mir als Leitrohr wenn ich durch den IN ED 70 fotografiere.
Das Ganze sitzt mit einer Doppelbefestigung auf einer HEQ5 Skyscan. Als Kamera verwende ich eine Canon Eos 450D astromodifiziert.
Ende 2019 habe ich mir eine neue Kamera angeschafft. Eine Canon Eos 550Da Mono. Vom Sensor der DSLR wurde die Bayermatrix entfernt und sie ist somit eine echte S/W CCD Kamera, wenn auch nicht gekühlt. Ich erstelle fast alle Fotos bei ISO 800 oder 1600 der Standort ist hier bei mir im Garten; außer tief stehenden Objekten wie M16 und M17, die ich auf der Nutscheid, einer Höhe 5km südlich, aufnehme.
Filter
Seit Beginn des Jahres 2018 habe ich neue Schritte unternommen, da ich nun mit meinem alten Equipment alle Möglichkeiten ausgereitzt hatte; den Anfang machte schon Ende 2017 der Hutech IDAS LPS-P2 Lichtverschmutzungsfilter, mit dem ich deutlich längere Belichtungszeiten aus meinem Dorf heraus erreichen konnte, doch das manuelle Guiding wurde damit immer anstrengender.
Dann lag ein H-Alpha 12nm Clipfilter von Astronomik unterm Weihnachtsbaum. Das ist ein Schmalbandfilter, mit dem man den engen Lichwellenbereich von leuchtenden Gasnebeln einfangen kann. In Kombination mit meinen RGB Aufnahmen kann man damit deutlich an Kontrast und Details gewinnen.
Ende 2019 kam mit dem Kauf der der Canon Eos 550daMono (siehe oben) zwei neue Schamalbandfilter hinzu: Die Astronomik OIII und SII Clip-in Filter. Nun steht echten Schmalbandaufnahmen nichts mehr im Wege.
Guiding
Ich habe jahrelang manuell geguided, d.h. regungslos durch das Leitrohr den Leitstern beobachten und ihn gegebenenfalls wieder im Fadenkreuzokular zentriert. Diese Tätigkeit war einerseits anstrengend, doch andererseits auch beruhigend und meditativ. Dadurch schaffte ich von einem Objekt meist nicht mehr als 15 -20 Bilder, wovon dann auch 5-6 aussortiert werden mussten. Ich wollte zunächst nicht alles der Technik überlassen, aber die anstehenden langen Belichtungen machten einfach das Autoguiding notwendig.
Ich habe nun die Software “PHD-Guiding” auf meinem Läppi installiert und eine ToU-Cam an mein Leitrohr gesetzt. Nach diversen technischen Problemen war es im Januar 2018 endlich soweit: Ich konnte nach fast 2-monatiger Wartezeit (Regen und Schnee ohne Ende!) endlich eine Reihe H-Alpha frames mit RGB Aufnahmen von IC 443, dem “Quallennebel” kombinieren.
Das 70/700 Lidlscope habe ich um Gewicht zu sparen auf den Newton aufgesattelt. Das Guiding funktioniert über das Laptop, welches mit der freeware PHD die Montierung steuert.
PHD-Guiding in Aktion: links oben sieht man den Leitstern (im Zentrum des grünen Fadenkreuzes bzw. des grünen Kastens.) Unten laufen auf einer Zeitleiste zwei Grafen für Rektaszension und Deklination, so kann man schön den Verlauf der Nachführung betrachten. Selbst nach 10 Minuten Belichtung sind die Sterne noch immer schön rund!
Planetenfotografie
Seit dem Frühjahr 2016 beschäftige ich mich mit der Aufnahme von Planeten. Die Anforderungen sind völlig anders als bei der deep sky Fotografie. Ein Planet hat am Himmel nur einen winzigen Durchmesser von einigen Bogensekunden, weshalb eine hohe Vergrößerung bzw. eine lange Brennweite erforderlich wird. Ich habe mich für eine Okularprojektionstechnik entschieden. Ich nutze das praktische Zoom und Projektionsokular Hyperion Mark III von Baader. Zwar kann dieses Verfahren nicht mit hochauflösenden Fotos mithalten, die mit einer teuren Planetenkamera gewonnen werden, aber ich kann so meine Canon EOS 700 nutzen. Durch die freeware “Canon EOS movie record” ist es möglich das Livebild der Kamera auf ein Laptop zu übertragen und mit einem zusätzlichen x5 Zoom nur einen Teil des APS-C Chips auszulesen, weshalb man den Planet dann groß im Bild hat. Die Software erstellt dann ein avi nur von diesem Ausschnitt.
Mit diesem Trick konnte ich einige schöne Bilder von Jupiter machen. Ich habe die avi-Videos mit Giotto gestackt und geschärft, und zu guter Letzt noch in Photoshop bearbeitet. Die Bilder gibt es hier zu sehen!